Auf die Baustelle der Waldschlößchenbrücke im Dresdner Elbtal ist am Montag erneut ein Anschlag verübt worden. Laut Polizei beschädigten Unbekannte ein Bohrgerät. Der Sachschaden sei erheblich.
Die Täter hätten Sand in das Hydraulikgetriebe geschüttet. «Das Bohrgerät fällt nun für längere Zeit aus und muss zur Reparatur abtransportiert werden», hieß es. Deshalb müssten die Bohrarbeiten unterbrochen werden.
Bereits im Februar hatten Gegner der Brücke an zwei Stellen eine ätzende Flüssigkeit auf Schalungen geschüttet. Wegen des Brückenbaus droht Dresden im Sommer die Aberkennung des UNESCO-Welterbetitels. Am 17. April besetzten Mitglieder der Umweltschutzorganisation Robin Wood zehn Stunden lang einen Baukran.
Der jahrelange Brückenstreit spaltet die Stadt. In der Vorwoche stimmte der Stadtrat für einen weiteren Bürgerentscheid. Diesmal soll über einen Tunnel anstelle der Brücke abgestimmt werden. Die Stadtspitze legte jedoch umgehend Widerspruch ein. Sie hält ein neuerliches Votum für unzulässig. An diesem Mittwoch soll noch einmal darüber befunden werden.
Anfang 2005 entschied sich die Mehrheit der Teilnehmer an einem Bürgerentscheid für die Brücke. Damals war aber noch unklar, dass Dresden damit den UNESCO-Status verlieren könnte. Derzeit sind am Verwaltungsgericht Dresden noch 16 Klagen gegen die Brücke anhängig.
Textquelle: Auszug sueddeutsche.de
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