Als ich im September 2012 die Schlagzeile "Dresdner stricken einen Panzer ein" in einer Dresdner Online-Zeitung las, dachte ich zu erst an einen schlechten Scherz. Wie soll das gehen? Und warum vor allem? Bis ich mir das Projekt genauer ansah und recherchierte. Dann geriet es bei mir in Vergessenheit. Nicht so der alljährlich anstehende 13. Februar, welcher in Dresden ja bekanntermaßen ein schwieriger Tag ist.
Vor ein paar Tagen dann, wurde mir die Idee wieder ins Gedächtnis gerufen, durch einen Fernsehbeitrag. Zu sehen war ein umhüllter Panzer, im Militärhistorischen Museum in Dresden. Und er war bunt, sehr bunt. Und die Damen hatten es wohl tatsächlich geschafft. Der "Wollpulli" schien zu passen. Ein wenig zupfen, hier und da eine Sicherheitsnadel. Die Generalprobe für den 11. Februar war ein voller Erfolg.
Warum schreibe ich darüber? Wer steckt hinter dieser Aktion?
Wer mich kennt und in meinem Blog schon ein paar Jahre liest, weiß, dass ich für Blockadetraining, Demonstrationstourismus und "Protest in Sicht- und Hörweite" nichts übrig habe. Viel zu oft wird (nachweislich) damit das stille Gedenken an den Untergang Dresdens mit Füssen getreten. Für mich sind das Tragen der weißen Rose, das Gedenken an der Dresdner Frauenkirche oder eben das "liebevolle Umgarnen eines Panzers" der bessere Weg den Opfern zu Gedenken und den Weltfrieden zu mahnen. In der Idee heißt es:
"Aus dem Wunsch einer alternativen politischen Auseinandersetzung und Umgang mit dem Datum des 13.02. sowie dem Bewusstsein, sich durch die Anwesenheit von Zeitzeug_innen auf besondere Art und Weise intensiv mit dieser Zeitgeschichte auseinandersetzen zu können, ist gemeinsam die Idee entstanden, ein handgearbeitetes Zeichen gegen Krieg und Gewalt zum Jahrestag der Bombardierung Dresdens zu setzen."
Initiiert wurde der Strickmarathon von Barbara Niklas und Kristina Krömer vom "Louisen Kombi Naht e.V.". Sie betreiben einen offenen Handarbeitstreff, den sie als Begegnungsstätte für ältere und jüngere Menschen eingerichtet haben. Und sie wollten einen Beitrag zum 13. Februar und dem Frieden in der Welt leisten. 20 Frauen strickten, häkelten und klöppelten. "Attacke! Auf ins Geflecht" war/ist ihr Motto. Und sie unterhielten sich auch. Ältere erzählten über ihre Kriegs- oder Nachkriegszeit. Ganz persönliche Erlebnisse die nicht in den Geschichtsbüchern stehen. Begleitet wurde die Strickaktion von einer Themenreihe unter dem Motto "Verstrickt in Erinnerungen" in der immer ein bestimmtes Thema beleuchtet und diskutiert wird.
Danke an alle fleißigen Helfer die mit Wolle und Nadeln ein Zeichen gegen den Krieg setzen und einen Beitrag zum friedlichen Gedenken in Dresden leisten.
Illustration: © 4uda4ka - Fotolia.com
Empfehlung: Anprobe für einen Panzer bei elbmargarita.de
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