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Freitag, 17. Februar 2012

Wie die Medien unseren Bundespräsidenten demontierten

Bundespräsident Wulff ist zurück getreten ... Basta! Diese Schlagzeile liest man heute tausendfach in allen sozialen Netzwerken und Medien. Was lange gedauert hat wird gut, meint man. Wer mich und mein Blog lange genug kennt weiß, dass ich selten bis gar nicht über Politik schreibe.

Was wirft man Wulff vor? Vorteilsnahme im Amt? Urlaubsreisen auf Kosten anderer? Ich möchte hier nicht näher auf Details eingehen. Aber insgesamt macht mir diese Situation Angst. Darf ein Bundespräsident oder Politiker keine Freunde haben? Ist ein mustergültiges Vorleben Voraussetzung für so ein Amt? Muss man sich als Politiker oder Mensch so eine öffentliche Demontage gefallen lassen? Fragen über Fragen, worauf auch ich keine Antwort habe. Aber das ein Politiker ein Privatleben haben darf, da bin ich mir sicher.

Und die Medien? Quotenhascherei, Geilheit auf jeden Schnipsel an Information, egal aus welcher Quelle. Sündhaft teure Recherchen mit fragwürdigen Methoden (?). Es wurde sogar berichtet, dass Berliner Medien schon Monate vor dem momentanen Shitstorm geheime Informationen zusammen getragen hatten um einen großen Quotencoup zu landen. Ist das jetzt freie Meinungsäußerung, sorgfältige Journalistenrecherche oder müssen wir uns irgendwann auf eine "News of the World" - Affäre vorbereiten? Die Meinungsbildung dazu überlasse ich ganz einfach mal den Lesern selbst.


Sollte an den Vorwürfen gegen Wulff etwas dran sein muss er natürlich zur Rechenschaft gezogen werden. Das sollte die Demokratie schon hinbekommen, meint man. Daran habe ich meine Zweifel. Ich erinnere an Wetterexperte Kachelmann, welcher unschuldig von den Medien kaputt gemacht wurde. Also bleibt zu erwarten, das Wulff dasselbe Schicksal ereilt, sollten die Vorwürfe haltlos sein.

Die politischen Gegner von Wulff haben jetzt das erreicht was sie erreichen wollten. Und nun? Wer kommt als nächster Kandidat in Frage? Haben die politischen Kräfte ihre "Sauberfrauen" oder "-männer" schon durchgecheckt? Es könnte doch sein, das manche nur darauf warten sich auf den nächsten Kandidaten zu stürzen? Vielleicht hat der neue Kandidat vor 20 Jahren mal ein VW-Zeichen geklaut? Oder wurde vor 15 Jahren mal wegen eines defekten Rücklichts am Auto angehalten?

Wenn man eine politische Laufbahn einschlägt darf man offensichtlich kein Vorleben haben. Man darf niemals Fehler gemacht haben. Ist das unsere Demokratie? Wollen wir einen Roboter oder einen Menschen in einem politischen Amt? Ich für meinen Teil habe meine "politische Laufbahn" abgehakt. Warum wohl?

In diesem Sinne, schönes (wulfffreies)Wochende ...

Heute ohne Empfehlungslink

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2 Kommentare:

  1. Es geht nicht um die Frage, ob ein Politiker kein Privatleben mehr haben darf. Das soll er haben! Er darf auch Fehler machen. Keine Frage!

    Es geht aber darum, sich seine Fehler auch einzugestehen. Es geht darum, sein Handeln insgesamt nicht als "das einzig Wahre" oder "alternativlos" darzustellen. Es geht darum, dass seine Person in diesem Amt rein taktisches Kalkül der CDU/CSU/FDP war. Es geht darum, solche Verflechtungen von Wirtschaft und Politik nicht als selbstverständlich darzustellen. Es geht darum, seine Wähler und alle anderen nicht für dumm zu verkaufen. Es geht darum, nicht nur für seinen Nächsten zu handeln, sondern im Wohle der Allgemeinheit.

    All diese Sachen beziehen sich aber nicht nur auf Wulff, sondern auf die gesamte Politik. Ich hoffe, dass das größere Kreise zieht und die etablierten Parteien (inkl. SPD und Grüne) allesamt für ihr arrogantes Handeln abgestraft werden.

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  2. Unsinn, Politiker dürfen und MÜSSEN sogar Freunde haben, speziell in der Wirtschaft um überhaupt etwas bewirken zu können. Andererseits darf es nicht sein, dass diese Freundschaften ihr Integrität in Frage stellen.
    Die zugedachte Rolle des Bundespräsidenten ist nicht zuletzt eine moralische Instanz und genau die konnte Herr Wulff nicht mehr ausfüllen. Daran sind "die Medien" nicht schuld, sondern allein er selbst durch seine fragwürdigen Reaktionen auf inhaltlich belastbaer Vorwürfe und um deine Frage zu beantworten: Ja, ein mustergültiges Vorleben IST Vorasusetzung für ALLE Ämter der Legislative, je höher das Amt um so vorbildlicher der Lebensweg, denn der Fisch fängt immer am Kopf an zu stinken.

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