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Sonntag, 26. Februar 2012

Stadt Dresden verkauft Kinderbetreuungsplätze

Dresden steht bei den Geburten von Kindern an der Spitze in Deutschland. Grundsätzlich können wir das positiv bewerten, sind doch die Kinder unsere Zukunft und werden bei dem anhaltenden demografischen Wandel gebraucht.

Der Dresdner Kinderboom bringt bekanntermaßen ein Problem mit sich. Fehlende Kinderbetreuungsplätze. Somit beschloss der Dresdner Stadtrat im Juni 2011 ein Ausbauprogramm zur Schaffung von zusätzlichen 1700 Kinderbetreuungsplätzen bis zum Schuljahr 2013/14. Im November bemerkte der Stadtrat, aufgrund der aktualisierten Entwicklungsprognose, dass die Kinderzahlen nochmal deutlich angestiegen sind und damit weitere 2000 Betreuungsplätze fehlen.

Aufgrund dieser Entwicklung beschloss der Stadtrat in seiner Sitzung im Februar 2012 ein zusätzliches Programm zur Errichtung von zwölf mobilen Raumeinheiten (Container) mit dem Ziel, diese Einrichtungen bereits im Frühjahr 2013 zu eröffnen.

Der Knackpunkt bei der Umsetzung des Stadtratsbeschlusses ist nun offensichtlich die Finanzierung. So trat die Dresdner Stadtverwaltung im Februar 2011 an Dresdner Unternehmen und Forschungsinstitute heran, die Finanzierung von 360 Plätzen zu übernehmen. So sollen in vier mobilen Einrichtungen in Striesen, Prohlis, Reick und Gorbitz sogenannte Belegungsrechte für Mitarbeiterkinder erworben werden können. Kosten: 5.000€ für 10 Jahre. Belegungsrechte für Kinder aus Umlandgemeinden kosten einmalig 10.000€.

Soweit so gut. Mir stellte sich nach Bekanntwerden der Interessenbekundung sofort die Frage, wie die Dresdner Stadtverwaltung den Gleichbehandlungsgrundsatz einhalten will. Aufgrund von entsprechenden Medienberichten, schob die Stadtverwaltung am 17.02.2012 schon mal eine Pressemitteilung nach, in der die Rechtskonformität bestätigt wurde. Trotzdem halte ich diese Finanzierungsmethode für wenig durchdacht. Langfristig kann und wird sie Probleme bereiten. Nicht nur das die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), wie z. B. der Handwerksbetrieb "an der Ecke", aufgrund der Höhe des Betrages auf der Strecke bleiben, sondern auch deshalb weil große Unternehmen für zehn Jahre Betreuungsplätze blockieren, obwohl sie eventuell gar keine Kinder dafür haben. Als Reserve sozusagen. Daran ändert auch der bestehende Anspruch auf einen Betreuungsplatz ab 2013 nichts.

Szenario 2017: Der Kinderboom hält weiter an. Weitere Betreuungsplätze werden benötigt. Die Stadtverwaltung kommt mit dem Neubau nicht voran und kann trotz Anspruch nicht die benötigten Plätze zur Verfügung stellen. Eine große Dresdner Sparkasse hat 30 Belegungsrechte und benötigt nur 18. Die übrigen 12 Belegungsplätze werden freigehalten. Die "Beispiellehrerin" geht leer aus.

Was haltet ihr von den Plänen? Ist diese Methode zukunftssicher? Ist es richtig das Unternehmen und Institute Finanzierungsaufgaben für die Stadt übernehmen?


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3 Kommentare:

  1. durch diese maßnahme würden sich die angestellten, deren firmen kitaplätze kaufen, nicht mehr um dieselben plätze bewerben, wie ich. da manche eltern nicht auf eine lösung warten können, die zwar langfristig toll ist, aber erst in fünf jahren zum tragen kommt (bis dahin bin ich verhungert), find ich den versuch (vorerst) gut.

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  2. als begleitlektüre hier die vorschläge der
    LINKEN, die sich nicht gegen belegungsrechte wenden, aber ein anderes und ordentlicheres verfahren der einbindung von wirtschaftsinteressen vorsehen.

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  3. Hier ein kurzer Artikel mit den Vorschlägen der LINKEN. die interessen der örtlichen wirtschaft müssen in einer vernünftigen art und weise eingebunden werden.

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