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Mittwoch, 14. September 2011

Ein Kulti mit sozialistischem Charme

[Dresden-Postkarte der Woche] Der 1969 eröffnete Kulturpalast Dresden besitzt den größten Mehrzwecksaal der Stadt Dresden, der für Konzerte, Tanz- und Unterhaltungsveranstaltungen sowie Tagungen und Kongresse genutzt wird. Sehr kontrovers in der Vergangenheit und bis heute ein Umbau bzw. eine Sanierung diskutiert, welche aus Brandschutzgründen ab 2012 begonnen werden muss.

Dresden-Postkarte Kalenderwoche 36/11

Blick von der Dresdner Kreuzkirche auf Altmarkt und Kulturpalast, 2006, Quelle: Wikipedia, Autor: Thomas Richter/user:THOMAS

Ursprünglich war der Kulturpalast als gigantisch großes Hochhaus im Stile der sieben Moskauer Hochhäuser geplant. Nach den "16 Grundsätzen des Städtebaus" und dem Aufbaugesetz der DDR im Jahre 1950 sollten die Prinzipien des sozialistischen Städtebaus nun in der DDR verwirklicht werden. Eine Verwirklichung des Projektes in den 1950er Jahren blieb (zum Glück) aber aus. In den 1960er Jahren wird der Kulturpalast als kulturelles Zentrum der Stadt und des Bezirkes Dresden als quaderförmiger Baukörper realisiert. Ein zunächst geplantes drittes Geschoss und eine Tribüne für die Paraden auf der Ernst-Thälmann Straße werden (zum Glück) nicht ausgeführt.

Durch nicht fachgerecht durchgeführte Umbaumaßnahmen in den 1990er Jahren wurde eine Sanierung von Brandschutzvorrichtungen nötig, die eine fünfmonatige Schließung des Kulturpalastes 2007 erforderte. Er stand somit schon vor dem Aus und rief daher eine Bürgerbewegung "Initiative zum Erhalt des Dresdner Kulturpalasts" auf den Plan. Seit 2008 steht der Kulturpalast unter Denkmalschutz, was für mich bis heute unverständlich ist. Die Stadt Dresden plant ab 2012 den Umbau des Gebäudes. Der Festsaal soll zu einem reinen Konzertsaal mit einer verringerten Kapazität von bis zu 1800 Plätzen als Spielstätte der Dresdner Philharmonie umgebaut werden. Zu diesem Zweck wurde durch die Landeshauptstadt ein Architekturwettbewerb ausgelobt, bei dem einstimmig und mit Empfehlung das Büro Meinhard von Gerkan den 1. Preis gewann. Kritiker des Umbaues verweisen darauf, dass ein Umbau zu einem reinem Konzertsaal mit nur 2/3 der ursprünglichen Plätze einen großen Teil der Unterhaltungsveranstaltungen unmöglich oder unwirtschaftlich macht.

Leider kann ich persönlich dem sogenannten "Kulti" nichts abgewinnen, auch wenn ich mit ihm aufgewachsen bin. Er passt weder in unsere barocke Altstadt, noch ist er nach m. M. architektonisch erhaltenswert. Ein Abriß wäre für mich unvermeidbar, um ein stimmiges Gesamtensemble Neumarkt/Frauenkirche/Schloss/Altmarkt zu schaffen.

Die Blog-Reihe "Dresden-Postkarte der Woche" erscheint wöchentlich mit alten (und neuen) Dresdner Ansichten. Ich versuche den alten Ansichten eine neuere und aktuelle Ansicht gegenüber zu stellen. Das ist der 135. Blogeintrag zum Thema. Über den eigenen Hashtag #ddpk werden aktuelle Beiträge auch bei Twitter gefunden. PS: Leider kommt es im Moment bei der Veröffentlichung zu Verschiebungen, welche der fehlenden Zeit geschuldet sind. Sorry.

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