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Dienstag, 3. März 2009

Der Tod von Dresden für einen Euro

Ja er klingt makaber, der Posttitel, und ich habe lange überlegt ob ich ihn wirklich verwenden soll. Ich habe mich letztendlich dafür entschieden.
Hintergrund ist ein Buch, welches ich für einen Euro in einem Auktionshaus ersteigert habe, seit Tagen warte ich darauf, heute ist es eingetroffen. Kurz und bündig war die Artikelbeschreibung: "Biete hier ein Buch von Axel Rodenberger an, Ausgabe von 1953, Titel: Der Tod von Dresden, Seiten: 188, Das Buch enthält einen Zeitzeugenbericht über das Sterben in Dresden im zweiten Weltkrieg, Das Buch zeigt Gebrauchsspuren, keine Eselsohren. Der Bilderanhang zum Schluss fehlt." Was erwartet mich? Vermutlich Zeitzeugenberichte? Erinnerungen an die schlimmste Zeit Dresdens? Sicher, darauf bin ich vorbereitet, lese und sammle ich doch schon lange Berichte und Bücher aus dieser Zeit. Aber trotzdem kommen mir Zweifel. Sind die schlimmen Erlebnisse meiner Großeltern nur einen Euro wert?
Behutsam packe ich das Buch aus, schlichter Einband mit goldenem Zwinger. Ich lese "Axel Rodenberger, Der Tod von Dresden, Ein Bericht über das Sterben einer Stadt, 4. Auflage, 1953"...
Ich lese das Vorwort von Gerhart Hauptmann, geschrieben im Februar 1945: "Wer das Weinen verlernt hat, der lernt es wieder beim Untergang Dresdens. Dieser heitere Morgenstern der Jugend hat bisher der Welt geleuchtet. Ich weiß, daß in England und Amerika gute Geister genug vorhanden sind, denen das göttliche Licht der Sixtinischen Madonna nicht fremd war und die von dem Erlöschen dieses Sternes, allertiefst schmerzlich getroffen, weinen... Ich bin nahezu dreiundachtzig Jahre alt und stehe mit einem Vermächtnis vor Gott, das leider machtlos ist und nur aus dem Herzen kommt: es ist die Bitte, Gott möge die Menschen mehr lieben, läutern und klären zu ihrem Heil als bisher."
Ich lese das Vorwort von Axel Rodenberger im Januar 1953: "...dieses Buch an alle Staatsmänner der Welt zu übersenden, habe ich eingehalten. 127 Staatsmänner erhielten das Buch; fast die Hälfte antwortete. Alle sprachen von ihrem Bemühen, der Welt den Frieden zu erhalten..."


Für heute lege ich das Buch für einen Euro beiseite ...

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